Sonntag, 9. Februar 2014

Unser spontanes Interview mit dem Protagonist von Feriado


extra short English version below

Nachdem wir die 13 Uhr-Vorstellung verlassen hatten - wir hatten Feriado gesehen -, hatten wir Generation Reporter noch einige Zeit bis zu unserem nächsten Film. Statt einfach nur sinnlos zu warten, diskutierten wir eifrig über Feriado und überlegten, wie wir die Zeit am besten nutzen konnten.

Wir kamen zum Schluss, dass man doch am besten Interviews führen sollte. Wir begaben uns also auf die Suche nach Florian Weghorn, dem stellvertretenden Leiter von Generation, um ihn ein wenig darüber auszuquetschen, wie genau das Auswahlverfahren, wer nun in die Jury kommt und wer nicht, funktioniert. Leider war er unauffindbar – wie sich später herausstellte, war er zu dieser Zeit bereits im Zoopalast um „Unser Seelen Wonne“ anzukündigen.
Doch stattdessen begegneten wir den beiden Protagonisten von Feriado, Diego Andrés Paredes und Juan Manuel Arregui. Wir überlegten, ob wir nicht vielleicht ein Interview mit ihnen führen konnten, bis uns einfiel, dass die beiden kaum bis gar kein Englisch verstehen. Also beschlossen wir nur nach Autogrammen zu fragen. Die beiden waren sehr nett und unterschrieben mit so langen Sätzen, dass wir schon dachten, sie wollten ganze Romane hinterlassen. Kurze Zeit später erschien ein freundlicher Mann, der uns anbot, den Übersetzer zu spielen, damit wir die beiden interviewen können. Erfreut nahmen wir dieses Angebot an und stellten ihm – Juan Arregui hatte sich inzischen ein wenig entfernt, er wollte offensichtlich nicht so gerne interviewt werden - spontan ein paar Fragen.

Generation Reporter: Warst du schon einmal in Berlin oder ist das dein erstes Mal hier?
Diego Paredes (30): Nein, ich bin das erste Mal hier und auch sehr aufgeregt. Glücklicherweise können mein Filmteam und ich bis zum Ende des Festivals bleiben und daher noch ein paar weitere Filme ansehen. Inzwischen sind wir ja mit der Premiere von unserem Film durch, sodass wir jetzt ein wenig entspannen können. Wir werden allerdings zu allen anderen Vorführungen von Feriado ebenfalls kommen, um danach am Publikumsgespräch teilnehmen zu können.

GR: Hast du denn schon ein besonderes Erlebnis hier bei der Berlinale gehabt?
DP: Tatsächlich habe ich gerade den Film zum allerersten Mal in voller Gänze gesehen. Das war echt beeindruckend. Davor haben wir schließlich immer nur einzelne Teilstücke sehen können. Und generell ist es merkwürdig, sich selbst auf der großen Leinwand zu sehen.

GR: War das denn dein allererster Film, in dem du mitgespielt hast?
DP: Nein, ich habe bereits in einigen anderen Filmen aus Ecuador mitgespielt, allerdings ist das meine erste Rolle als Protagonist.

GR: Wie bist du denn zu der Rolle gekommen?
DP: Ich arbeite auch in einem Theater. Einer der Professoren dort, hat mich empfohlen, sodass ich dann zu dem ersten Casting eingeladen wurde. Es folgten noch einige weitere Castings, bis ich dann schließlich genommen wurde.

GR: Wie lange haben die Dreharbeiten gedauert?
DP: Ungefähr sechs Wochen. Bis der Film dann ganz fertig war, hat dass dann allerdings schon noch eine ganze Weile länger gebraucht.

GR: Was gefällt dir an deinem Charakter, den du spielst, am besten?
DP: Ich denke, seine Entwicklung.

Nach diesen Fragen, drehte sich der Spieß jedoch um. Aus Interviewern wurden Interviewte. Der Dolmetscher und auch Diego selbst waren sehr interessiert daran, wie wir den Film fanden, was unsere Lieblingsstellen gewesen waren und was wir von dem Schwulenthema hielten und ob das unserer Meinung nach, gut umgesetzt worden war. Also unterhielten wir uns am Ende über die Bankenkrise in Ecuador, um die es in dem Film gegangen war, und erzählten ihnen, wie was wir davon hielten. Alles in allem ein sehr nettes Gespräch, das wir nie gehabt hätten, wenn wir uns nicht auf die Suche nach Florian gemacht hätten.

Wandering around in the HKW we randomly met the protagonists of Feriado. Luckily they agreed to answer us some questions. We found out that it’s their first time in Berlin and that they’re really excited to be here. Now that they’re done with their premiere they have time to relax and watch some other movies at the Berlinale. Nevertheless they will attend all screenings of Feriado to take part in the Q & A.
Diego, as Juano in the film, has acted in some other movies before but this one was his first to be protagonist in. He got the role because he also acts at a theatre. There one of his professors recommended him, so he went to the casting and after it to some more castings and then he got the role. I took about six weeks to shoot the whole movie. What he liked best about his character was his development. He also said that it was quite weird to see himself on such a big screen.
After we asked our questions Diego and his translator showed a big interest in how we found the movie and the topic, etc. So in the end we found ourselves in a very nice conversation about the film Feriado.


09.02.14, Sarah Gosten
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